Meine dritte Haut – ErzählCafés rund ums Wohnen im Stadteil

Arbeiten und Wohnen gelten gemeinhin als zentrale Themen unseres Daseins; ist eines davon gefährdet oder fällt gar weg – dann gerät die Welt aus den Fugen. Das trifft gesellschaftlich ebenso zu wie individuell. Während die Haut als unser größtes Organ gewissermaßen den Körper umhüllt, ihn zusammenhält, wird die Kleidung gern als „zweite Haut“ bezeichnet. Die Wohnung und die daran geknüpften Verhältnisse erscheinen in dieser Sicht als DRITTE HAUT. Es ist dieser Dreiklang aus Körper, Kleidung und Wohnung, der modernes menschliches Leben ausmacht.

2025 werden wir im traditionsreichen Grunaer ErzählCafé Fragen rund ums Wohnen beleuchten, lernen verschiedene Wohnformen und -angebote in Dresden kennen, erkunden wohnbegleitende Hilfen und Beratungsangebote und erfahren, wie unsere Nachbarn im Stadtteil, gleich nebenan, wohnen und Nachbarschaft gestalten. Zu unserer dritten Haut kommen wir miteinander ins Gespräch, tauchen dabei ein in unterschiedliche Lebensstile und Wohnwelten – und ziehen aus dem Austausch mit Nachbarn Anregungen und Hilfen für unsere alltägliche Wohnpraxis.

20. Januar 2025, 16:30 Uhr
Ich lade mir gern Gäste ein!

Auch zum Feiern bilden die eigenen vier Wände den Willkommens-Rahmen, in dem Gäste empfangen werden. Wir sind gespannt auf Ihre Tipps zu räumlichen Arrangements, Tafelsitten und Bewirtung. Im Wortsinn schmackhaft wird das erste ErzählCafé 2025 durch von uns allen gemeinsam zubereitete Speisen, wobei wir uns von der aktuell im Bürgertreff zu besichtigenden Ausstellung „Gruna kocht!“ mit Stillleben von Gudrun Böhmig inspirieren lassen.

Eine Veranstaltungsreihe
des Nachbarschaftskreises Gruna

Jeden 3. Montag im Monat 16:30 Uhr bis 18 Uhr
im Bürgertreff „Grunaer Aue“, Winterbergstraße 31c

Flyer – Dritte Haut

Für ein Alter, das noch was vorhat – Forum für eine UN-Altenrechtskonvention, mit Plädoyer für Innovationen in der Altenhilfe

Anlässlich des „Internationalen Tages der älteren Menschen“ fragten wir am 1.10.2024 im Rahmen eines Teilhabe-Forums danach, wie Ältere als Nachbarn, Mitgestalter der Stadtgesellschaft bzw. in sozialen und politischen Gruppierungen ihr Recht auf Teilhabe, Inklusion und Partizipation ausgestalten.

Ausschnitt aus dem Flyer "Für ein Alter, das noch was vorhat - Ein Teilhabeforum" 1. Oktober 2024

Ausschnitt aus dem Flyer für das Teilhabe-Forum

Zu den menschlichen Grundrechten zählt für alle – unabhängig ihres Alters, Geschlechts, Gesundheits- und Einkommensstatuskultureller und ethnischer Herkunft etc. – das Recht, sich zu artikulieren, umfassend informiert zu werden und sich demokratisch eigenverantwortlich beteiligen zu dürfen. Das betrifft eben auch die Belange älterer und behinderter Menschen und ist in einer UN-Altenrechtskonvention verbindlich zu verankern.

Bei der Mitgestaltung von Altenhilfe und Seniorenarbeit wurde im Forum am Beispiel des Dresdner Stadtbezirks Blasewitz diskutiert, dass für insgesamt 90.000 Einwohner*innen immerhin 2 (ehrenamtliche) Begegnungsstätten aus Initiativen von Seniorenselbsthilfe und -Empowerment entstanden und als Nachbarschaftstreffs „funktionieren“; sie werden maßgeblich durch Senioren initiiert und gestaltet.

Ebenso ist auch in Einrichtungen, die durch Leistungserbringer der Altenhilfe verantwortet werden und mit hauptamtlichen Mitarbeitenden ausgestattet sind, eine eigenverantwortliche Mitgestaltung etwa durch Beiräte o. a. verbindliche Partizipationsformate zu ermöglichen. In Heimen betrifft das Bewohnerbeiräte und auf kommunaler Ebene bspw. Behinderten und Seniorenbeiräte. Sie sind als „sonstiger Beirat“ im § 47 der sächsischen Gemeindeordnung geregelt, worin die Mitwirkung sachkundiger Bewohner zwingend fixiert ist. Gegenüber § 41 – 46 der sächs. Gemeindeordnung nehmen sachkundige Einwohner in sonstigen Beiräten gegenüber beschließenden und beratenden Beiräten eine besondere Stellung ein: Sie haben Rederecht, Antragsrecht und über eine beratende Mitgliedschaft hinausgehendes Stimmrecht. Aus dieser Menschenrechtsbegründung erwachsen eben auch Rechte und Mitgestaltungsansprüche für Senioren an der Altenhilfe.

Soziale Innovationen in der Altenarbeit finden hier einen wesentlichen, menschenrechtsbasierten Ausgangspunkt. Die gleichermaßen komplexen und sehr differenzierten 12 Kriterien innovativer Sozialprojekte, wie sie aus dem Projekt „Portal für soziale Innovationen in der Alternshilfe“ (POSIA-Index) vorgestellt wurden, sollen in den nächsten Monaten vertieft und in weiteren Veranstaltungen etwa der Seniorenbeiräte Leipzig und Dresden für die eigene Praxis geprüft werden.

Wichtig ist dabei auch die Weiterentwicklung der Beratungsangebote in der Altenhilfe bei Einbezug des in der Unabhängigen Teilhabe praktizierten und inzwischen weithin geschätzten Peer Counseling. In der Seniorenarbeit wäre der Nutzen einer „Beratung auf Augenhöhe durch Einbeziehen qualifizierter Senioren“ etwa im Tandem mit Fachkräften eine Weiterentwicklung, die als Ausweis menschenrechtlicher Verankerung zugleich soziale Innovationen in Altenhilfe und Seniorenarbeit befördert. Das Einbeziehen dafür geeigneter Senior*innen wiederum qualifiziert die in vielen Kommunen beobachtbaren Bemühungen zum Ausbau einer zugehenden Altenarbeit durch Verankerung von „Präventiven Hausbesuchen“ und einer sozialräumlich basierten Gesundheitsvorsorge. Mit nochmaligen Dank für das konstruktive Miteinander ist hier das Protokoll zu finden.

Fazit: Die 23 Teilnehmenden traten für eine UN-Altenrechtskonvention und entsprechende nationale Gesetze ein. Sie plädieren für ein Verknüpfen der Menschenrechtsfragen mit einem zielgerichteten Arbeiten an Innovationen in der Altenhilfe, wie sie im POSIA-Index entwickelt wurden und verfügbar sind.

Mehr in der Kurzfassung der 12 Innovationskriterien.

Senioren als eigenverantwortliche Organisatoren ihrer Teilhabe in soziokulturellen Zusammenhängen, in Beratungsleistungen auf Augenhöhe oder als „Sachkundige“ im Stadtrat bezeugen das Potential für die Seniorenarbeit in Richtung Inklusion und Partizipation.

Wir freuen uns auf ein Feedback und weitere folgenreiche Verabredungen – und senden auf Anfrage gern auch die anderen im Protokoll genannten Unterlagen zu.

Für ein Alter, das noch was vorhat.

Teilhabeforum Anlässlich des „Internationalen Tages der älteren Menschen“

Datum, Zeit:
Di., 01.10.2024, 13:30 – 17 Uhr

Ort: 
Begegnungszentrum „Wiesenhäuser“, Wiesenstr. 17, 01277 Dresden

Obwohl die Lebenserwartung in der Bundesrepublik seit einigen Jahren stagniert, leben wir in einer „alternden Gesellschaft“; trotz mancher Malaisen im Alltag dürfen wir das gegenüber früheren Generationen als Fortschritt bewerten – ohne zu verkennen, dass gesundheitliche Probleme und chronische Erkrankungen, aber auch Vereinsamung und Existenzängste viele Mitmenschen bereits in früheren Lebensabschnitten plagen. Die Humanität der Gesellschaft bemisst sich daran, wie alle dennoch an Kultur und sozialem Leben teilhaben dürfen. Dass dies besonders für Menschen mit steigendem Alter leider nicht immer gegeben ist, löste bereits vor über 30 Jahren Initiativen zu einer Altenrechtskonvention aus.

So findet am 1. 10. ein teilhabe-Forum anlässlich des Internationalem Tages der älteren Menschen statt – s. Einladung im Dateianhang. Dem Programm ist zu entnehmen, dass wir die Menschenrechtsperspektive mit dem Bemühen um soziale Innovationen in der Seniorenarbeit in einem Forum mit  Werkstattcharakter verknüpfen wollen. Wie nötig beides ist, kennen wir mit zunehmender Dringlichkeit aus unserer praktischen Arbeit als Betroffene und Fachmenschen. Das POSIA-Projekt des KDA erbrachte in einem bundesweiten Beteiligungsprozess hierzu wertvolle Impulse, worauf wir ebenso aufbauen werden wie auf den Engagement der BAGSO sowie unsere Bemühungen seit 1992, u.a. im Seniorenbeirat.

 Im Forum werden engagierte Senior*innen aus unterschiedlichen Zusammenhängen etwas von ihren Erfahrungen, Herangehensweisen und Wünschen im Sinne der Älteren in Stadtteilen, Interessengruppen oder als Mandatsträger berichten. Mit dem Forum sprechen wir besonders Menschen jenseits des 50. Geburtsages an, ihre Angehörigen und Ehrenamtliche und Professionelle in der Seniorenarbeit.

Ansprechbar für Nachfragen und Gestaltungsanregungen verbleibe ich mit Dank vorab und freundlichen Grüßen

Peter Müller

Schrammsteinstraße 8, 01309 Dresden

Tel: 0351 – 263 21 38

Mail: sigus-dd@t-online.de

www.sigus-dd.de + www.wie-konnte-es-so-weit-kommen.de

Mitgestalter des Stadtteilvereins „In Gruna Leben“ e.V. (IGL – www.dresden-gruna.de) mit dem Bürgertreff „Grunaer Aue“, Winterbergstr. 31c, 01277 Dresden. + Nachbarschaftshilfe in Gruna unter nachbarschaftshilfe@dresden-gruna.de

„Wohnen – ein menschliches Grundbedürfnis …“

Austausch zur Frage „Wie soll ,meine letzte Wohnung aussehen, wo und wie will ich im hohen Alter zu Hause sein?“ – einige Passagen:

Sie, 89: so, wie ich schon seit 64 Jahren in derselben Wohnung lebe, allerdings seit 4 Jahren allein; „das ist mir so wichtig, dass mich die dreieinhalb  Etagen ohne Fahrstuhl nicht stören, dabei baue ich auf soziale Unterstützungen, die mir das auch bei Pflegegrad 2+ erlauben“

Sie, 70: bin nach 7 Jahren im Westen voller Sehnsucht nach Dresden zurück gekommen, „Dresden ist mein Favorit“; naturnah  mit sozialen Kontakten leben, mich mit darstellender und bildender Kunst bei viel Bewegung in der Natur beschäftigen, musizieren usw.; „ich werde und will mir keinen Gutshof leisten, sondern möchte verbunden mit nahen Nachbarn wohnen.“

Er, Anfang 80: „Je älter man wird, desto sensibler ist man auch“ und so schaut er in Dresden nach Gemeinschaftsprojekten; das interessiert spontan seine Nachbarin sehr und so wird er sie informieren, sobald er etwas Geeignetes in Dresden entdeckt, patenschaftlich gewissermaßen; „obwohl ich eingefleischter Dresdner bin, ist mein Traum, am Meer zu wohnen, die Lichter, Matrosen  und Schiffe im Hafen zu sehen …“ (wenn die anderen das Fernweh treiben sollte, wissen sie ihn dann an der Küste!)

Ehepaar, in den 80ern: „Das allerwichtigste ist für uns, gemeinsam in der jetzigen Wohnung leben zu können und so mobil zu bleiben, um Kontakte nach außen zu pflegen.“; der Blinde freut sich, wenn ihn Nachbarn im Treppenhaus grüßen, da er sie ja nicht optisch erkennen kann und man nicht schweigend, grußlos aneinander vorbeigehen sollte.

Er, 69: Bewahren des privaten Schutzbereiches(niemand darf über mich ohne meinen Willen verfügen, nur weil ich krank oder pflegebedürftig bin) in einem unmittelbaren Sozialraum mit verbindlichen Beziehungen und fußläufiger Erreichbarkeit notwendiger Wege und Orte – Wohnen im Umfeld eines Nachbarschaftskultur- und Sozialzentrums mit viel Natur, Begegnungsorten  und kurzen, barrierearmen Wegen im urbanen Lebenskreis.

Das Grunaer PflegeCafé öffnet seine Türen

Bei uns muss niemand wegen des hohen Alters allein bleiben

Anspruch und Wirklichkeit in Gruna

Das Bemühen um Verbesserung der Lebensumstände Pflegebedürftiger, betagter und einsamer Nachbarn hat verschiedene Träger der Wohlfahrtsarbeit und Akteure aus Kirchgemeinden und der Nachbarschaftsselbsthilfe in und um Gruna zusammengeführt. In den PflegeCafés besprechen wir deren Alltagssorgen

– diesmal geht es um Einsamkeit im Alter.

Mit Struktur durch den Alltag?!

Herzliche Einladung!

Das Grunaer PflegeCafé öffnet seine Türen für Menschen mit Unterstützungsbedarf,

ihre Angehörigen sowie Nachbarinnen und Nachbarn.

Am Mittwoch, 6. März 2024 um 17 Uhr

In der Seniorenbegegnungsstätte „fidelio“,

Papstdorfer Str. 25, 01277 Dresden

DIE NÄCHSTE PANDEMIE KOMMT BESTIMMT…

… war der RT am 14.02.24 vor dem Hintergrund einer Ausstellung übertitelt, worüber hier kurz berichtet wird:

dankbar für eine sehr lebhafte Diskussion übergeben wir als Einlader eine kurze Zusammenfassung. Das alles allein ist schon viel, und dennoch nicht abschließend, schon gar nicht befriedigend, leider.

Eine Schlussfolgerung sei heraus gestellt: Wenn Stadtteilakteure schon dabei sind, wohnort- und alltagsnahe Wohlfahrt wieder zu entdecken und allmählich auszubauen, dann sollten sie sich in Dresden Vernetzen, um Kompetenzen zu bündeln, voneinander zu lernen und ggfs. Ressourcen gemeinsam zu nutzen wie es etwa bei einem Pool an GemeindeschwesterPlus nicht unrealistisch erscheint. Lasst uns daran arbeiten, an einer „Generationen-Liste“ Dresden als kommunalpolitisches Bündnis von Stadtteilinitiativen für ein nachbarschaftliches Miteinander aller Generationen, unabhängig ihres Gesundheitsstatus‘, Familienstandes und sozialer und kultureller Herkunft. Das könnte zudem der Stadtverwaltung helfen, ihre Arbeit besser zu machen und mehr Verantwortungsbewusstsein in der Wohlfahrt zu etablieren.

Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, die Verantwortungsträger in Dresden zu informieren, wie wir es seit Jahren halten.