Erinnerungs- und Generationenkultur

Das Erbe annehmen und Verantwortung für nachkommende Generationen übernehmen als Kern von Generationen- und Erinnerungskultur heute

Dialogbasierte Erinnerungsarbeit als zweiter Vereinsschwerpunkt

Seit der Gründung von Sigus e.V. 1991 geht es uns um Partizipation und Inklusion bei der Gestaltung einer behinderten-, senioren- und kinderfreundlichen Stadt. Zukunft erwächst jedoch aus Gegenwart und Vergangenheit, so dass es unser Anliegen ist, den Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Generationen und die gemeinsame Auseinandersetzung mit zeitgeschichtlichen Fragen zu befördern. Im Dialog mit anderen erkundet man auch sich selbst, hinterfragt eigene Anschauungen und Haltungen – und lernt immer wieder dazu.  Im Rahmen generationenverbindender Arbeiten legen wir außerdem besonderen Wert auf die Zeitzeugenschaft der Hochbetagten und versuchen Senioren als Zeitzeugen im Zusammenhang mit Bildung, Kultur oder Städtebau zu mobilisieren und Möglichkeiten zum Erleben individueller und gesellschaftlicher Wertschätzung zu eröffnen. Als Herausforderung erleben wir immer wieder das Überwinden von Vorurteilen und der Schranken zwischen unterschiedlichen „Szenen“.

Die Komponente c) des Gesamtprojektes „Inklusive Senioren – Empowerment von und mit Älteren in der Landeshauptstadt Dresden und im Sozialraum Gruna“ (s. Rubrik 1.1. der Webseite), vertiefen wir in dieser Webseitenrubrik  mit den folgenden Schwerpunkten:

kultREIF – Erinnerungspflege und –würdigung mit

Biografieprojekt BUCH MEINES LEBENS

Zeitzeugenarbeit in den Stadtteilen, auch als Indikator bürgernaher Stadtplanung etwa bei der „Revitalisierung Altgrunas“

Schreibkreise in der Biografiearbeit in Prohlis und Gruna.

Damit bauen wir die Grundlagen  des seit 2008 bestehenden kultREIF-Projektes aus. Der Zuspruch älterer Menschen, die trotz gesundheitlicher Einschränkungen an den Veranstaltungen teilnehmen und auch das Interesse Jüngerer unterstreichen den Bedarf an diesem Austausch. Wir schaffen den notwendigen geschützten Raum sowie die erforderliche Diskretion für Debatten, Perspektivwechsel und kollektive Betrachtung. Aus dieser Arbeit entstand eine ganze Reihe intergenerativer Dialog-Formate, die in allen Stufen zivilgesellschaftlich getragen und fast komplett in ehrenamtlicher Arbeit entwickelt wurden. Zur Netzwerkpflege in den Zeitzeugen- und Generationenprojekten gehören neben regelmäßigen persönlichen Kontakten zu Zeitzeugen das Einbinden potentieller Partner wie Einrichtungen der schulischen und beruflichen Bildung, der Altenhilfe und Stadtteilarbeit in die Projektpraxis. Dabei geht es vor allem um die Planung und Durchführung regelmäßiger Angebote zu Zeitzeugen- und intergenerativen Veranstaltungen. Bedeutsam sind dabei auch geschichtspädagogische Aspekte des intergenerativen Dialogs auf der Grundlage des Dresdner GenerationenTisch von 2015. Die Anstöße kommen dabei stets aus praktizierter Biografiearbeit, die Ältere als Persönlichkeiten mit eigener Lebensgeschichte und –erfahrung ernst nimmt. Jüngst war besonders das Empowerment-Projekt zur Bedeutung der Euthanasiemorde bis heute mit einem Dokumentarfilm wirksam und dehnte den Kreis der Partner etwa auf den Neustadt(t)raum oder Filmgalerie Phase IV aus.

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